Konzertbericht: The Chats – 31.05.2023 – Live Music Hall Köln

The Chats sind mir seit geraumer Zeit ein Begriff, seit sie mal in einem meiner Twitch-Streams (Link zum Twitch-Kanal) von einem Zuschauer gewünscht wurden – besonders der Durchbruch-Song „Smoko“ aus dem Jahre 2017 ist sehr schnell hängen geblieben – aber erst mit der Veröffentlichung ihres letzten Albums „Get Fucked“ im August 2022 bin ich richtig Fan geworden. Umso schöner, dass die Australier aus Sunshine Coast (nahe Brisbane), neben zwei Festivalauftritten auf dem Rock am Ring und Rock im Park, ihr einziges Deutschlandkonzert in der Live Music Hall in Köln spielten, gerade mal etwas über eine Stunde Fahrt entfernt!

Bei frühsommerlichen Temperaturen ging es Ende Mai in die Domstadt, Parkplatzsuche rund um die Live Music Hall und eine immer noch recht lange Schlange vor der Location hatten dabei leider zur Folge, dass wir die ersten paar Songs der Vorband Guantanamo Baywatch verpassten. Eigentlich schade, denn die Band spielte einen 50s/60s angehauchten, etwas härter gespielten Rock’n’Roll – auf jeden Fall geht eine Empfehlung raus, die Band mal auszuchecken!

Nach etwa 20-minütiger Umbau- und Lüftungspause ging es dann Punkt 9 mit The Chats weiter! Die Halle war gut gefüllt und direkt vor der Bühne ging direkt der Pogo ab – der kompromisslose Garagenpunk des Trios geht aber auch direkt in die Beine! Meine alten Knochen hab ich dennoch lieber etwas mehr seitlich der Bühne in Sicherheit gebracht.

Insbesondere Bassist und Sänger Eamon Sandwith ist der Frontmann auf den Leib geschrieben. Irgendwie muss ich bei Ihm ohnehin immer an eine Art sympathischen John Lydon denken.Gitarrist Josh Hardy zieht einige der merkwürdigsten Gitarristen-Faces, die ich länger gesehen habe, versteht aber absolut, was er da tut – die kurzen Soloeinwürfe und Licks zeigen, dass wir es hier nicht „nur“ mit einem Punkgitarristen zu tun haben 😀 Drummer Matt Boggis legt einen soliden Groove hin, ist aber nicht zuletzt, da er von der Nebelmaschine regelmäßig eingehüllt wird, nicht so sehr im Fokus.

Für den Fan ist auf jeden Fall fast alles dabei, was das Herz begehrt: „Ticket Inspector“, „Panic Attack“, „Struck By Lightning“, „Emperor Of The Beach“, „6L GTR“, einer meiner Favoriten „The Price Of Smokes“ und natürlich „Smoko“ sind unter anderem mit von der Partie. Kurz vor Ende des Sets ist dann auch noch ein Cover des Kiss-Klassikers „Rock And Roll All Nite“ dabei.

Der einzige kleine Wermutstropfen des Abends ist dann vielleicht nur, dass nach gut 53 Minuten Spielzeit ohne Zugabe Feierabend ist – allerdings kommt die Band zugebenenermaßen mit ihren bisher veröffentlichten zwei Alben und zwei EPs ohnehin maximal auf ein Gesamtrepertoire von vielleicht anderthalb Stunden.

Auf dem Weg zum Ausgang wurde dann natürlich dem Merch-Stand noch ein Besuch abgestattet, leider war das erste Album auf Vinyl zu dem Zeitpunkt bereits vergriffen, aber ob der großartigen T-Shirt-Designs und der Tatsache, dass zumindest das zweite Album noch als Vinyl zu haben war, habe ich doch ganz gut zugeschlagen:

Alles in allem kann ich The Chats live auf jeden Fall empfehlen, ich hoffe auf eine baldige Rückkehr des Trios nach Deutschland!


Text und Bilder: Henning Bergmann
Info und Contentseite(n): The Chats (HP)
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