Sören Vogelsang, altgedienter Singer-Songwriter, und die eine Hälfte des Barden Duos „Das Niveau„, hat sein neues Solo Album am Start.
Als erstes fällt einem alten Fan (ich besitze sogar noch ein Adivarius Shirt) direkt der neue, eher poppige, Sound auf.
Das alte Barden Thema ist einem breiten multi-instrumentalen Sound gewichen, wobei der Gesang aber sehr gut mit der Musik harmoniert. Mal schauen wo das so hinführt.

Radakteuer: Guido Winkelsträter
Info und Contentseite(n): Sören Vogelsang (HP)
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Das Interview zum Album, Crowdfounding, etc.

„Irgendwann zu spät“ ist in meinen Augen der beste Opener für dieses Album. Er ermahnt uns nicht immer nur Pläne zu machen und uns dann zu ärgern, wenn wir sie mal wieder nicht umgesetzt haben. Rückblickend ein guter Rat, den ich persönlich auch mal beherzigen sollte. Sören hat es getan und dieses Album verwirklicht. „Schaukeln“, ein Song über verlorene Liebe, hat für mich definitiv Radio Ambitionen. Es ist für mich der poppigste Song auf dem Album, sprachlich sehr toll umgesetzt und der Refrain blieb sofort hängen.


Mit „Fleck“ appelliert Sören daran unsere Fehler und Erfahrungen im Leben zu akzeptieren. Patina gehört zum Leben dazu und sie macht uns aus. Schön mit etwas sampling umgesetzt und Jonny als
Gastsänger toll eingebunden.
Der Titeltrack „Optimismus Prime“ erzählt auf nerdige Art vom Optimismus, den wir uns erhalten sollten. Ein tanzbares Stück mit nettem Break, hätte auch ruhig noch etwas länger sein können.
„Nerd“ wurde bereits vorab veröffentlicht und setzt auf Violine statt auf elektronische Elemente. Es ist eine Reminiszenz an die Subkultur und alte Zeiten. Viele Anspielungen aus dem kompletten
„Nerdversum“, textlich schön verpackt und musikalisch der Sören Vogelsang wie man ihn bisher kannte. Ein schöner Kontrapunkt auf dem Album, und den Nerdfaktor erhöht natürlich das passende Shirt zum Song.


Mit „Große Freiheit“ geht es weiter in ruhigen Gewässern. Ein netter Song darüber sein Leben anzupacken und seine Träume zu verwirklichen.
„In meinem Kopf“ ist wieder recht poppig geraten, aber sehr stimmig in der Komposition. Ein Song über Depressionen oder Eiversucht? Ich kann mich nicht entscheiden, das muss ich im Grunde auch nicht. Denn es ist alles nur „in meinem Kopf“.
Der Titel „Asoziale Medien“ ließ mich ja etwas erahnen, aber so einen gechillten Song hatte ich nicht
erwartet.

Sören als „Ranarion der Barde“

Video zu „Nerd“


Musikalisch unglaublich leicht, passt das hervorragend zur Message und lädt definitiv ohne Smartphone in die Hängematte am Strand ein.
Der vorletzte Song auf dem Album widmet Sören seinen Fans, die auch die Realisierung dieser Platte per Crowdfunding ermöglicht haben. „Danke“ trifft es ziemlich genau und freut sicher die gar nicht so kleine Fan-Base. Ohne die Unterstützung solcher Fans könnte man in diesem Bereich viele Projekte nicht verwirklichen.
Den Abschied vom Album läutet die wunderschöne Stimme von Ronja Maltzahn ein, eine wirklich tolle Künstlerin. Dazu noch auf Spanisch in einer Ballade um Liebe und Sehnsucht, was will man mehr?

Tatsächlich ein wunderschöner Song zum Abschluss eines interessanten Albums. Gesanglich auch von Sören das Highlight, etwas mehr Ronja bzw. ein richtiges Duett wäre für mich das i-Tüpfelchen gewesen.

Kommen wir zum Fazit: Mit „Optimismus Prime“ betritt Sören Vogelsang definitiv neues Terrain, aber ohne sich von Bewährtem zu trennen.
Die klare Sprache und der Stil der Texte ist wie gewohnt auf hohem Niveau. Die Kompositionen sind flüssig ohne große Ecken und Kanten. Die elektronischen Elemente unterstützen die Stimmung der Songs sehr gekonnt und wirken nie aufgesetzt.
Die Texte sind deutlich gereifter und erwachsener, die Stimmung des Albums ist eher etwas melancholisch. Es wirkt ein bisschen wie eine Abgrenzung von seinen anderen Projekten, definitiv ein Solo Künstler auf dem Weg zu neuen Ufern.
Also für mich ein durchaus rundes Album mit meinen persönlichen Highlights „Schaukeln“, „Nerd“ und „Salud“. Auch Fans von Joris, Johannes Oerding oder sogar Marc Foster sollten hier auch ruhig mal reinhören!

One Reply to “Review: Sören Vogelsang – „Optimismus Prime“ VÖ: 26.05.2023”

  1. So schön beschrieben diese wirklich super Album, mit tiefgründigen Texten, ja, man kann nur hoffen, dass es tatsächlich mehrfach in den Medien auftaucht. Die Fans, die es lesen, mögen es weiter geben und teilen.

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